Eine ausgesprochen schöne Route, die es zu entdecken gilt, mit nicht übermäßig großen und anstrengenden Höhendifferenzen, da keine extremen Steigungen vorhanden sind. Aber die zu machenden Steigungen machen sich am Ende der Tour -- insbesondere bei der langen Strecke -- in den Beinen bemerkbar...
Beim "Cube Bike Center " in Torbole startend, fahren wir auf dem Radweg nach Arco und von dort weiter -- immer auf dem Radweg -- in Richtung Dro. Diese ersten 12 bis 15 km im absoluten Flachland dienen uns als "Aufwärmtraining" für die uns bevorstehenden Steigungen... In Dro führt die Strecke durch den Ort und über die kurze Brücke an der Landstraße weiter in Richtung Valle di Cavedine. In Kürze steht die erste Steigung an. Unser Blick schweift bereits über das faszinierende, einer Mondlandschaft gleichende Gelände der "Marocche" (ein Bergsturz, der durch das Schmelzen der Gletscher nach der Eiszeit ausgelöst wurde) und weiter oben, im Osten, zeigt sich das idyllische Profil der Burg von Drena. Zu ihr gelangen wir nach 6 km auf einer schönen und gleichmäßigen Steigung, die uns mit einem unvergleichlich herrlichen Landschaftsbild belohnt. Unser Einsatz endet aber nicht vor der Burg, denn der Weg führt weiter bergauf (allerdings nicht mehr so gleichmäßig) bis zum nahen Passo di S.Udalrico.
Die Downhill-Fahrt verläuft äußerst sanft. Die besser durchtrainierten Biker haben schon seit geraumer Zeit auf den vorderen Zahnkranz umgestellt, und die Geschwindigkeit nimmt erheblich zu. Es sei denn, man möchte eine Rast einlegen und den Blick auf das malerische Valle di Cavedine genießen! Bergab, und immer geradeaus, mit Beinen, die sich, wie Mühlräder im Wind, forsch drehen, und in aerodynamischer Haltung, erreichen wir in kürzester Zeit Padergnone. Bei der Dorfkirche wird rechts abgebogen und am gleichnamigen See entlang bis nach S. Massenza gefahren. Nach dem Dorf, d. h. beim Kreisverkehr, und mit Blick auf den Lago di Toblino, wird die Tour über einen kurzen, leicht bergab führenden Abschnitt (nur 2,5 km) auf der Landstraße in Richtung Sarche fortgesetzt. In Sarche, bei der Kurve, d. h. bei der Tankstelle, halten wir uns zunächst rechts. Nun müssen wir uns entscheiden: Wer die kurze Strecke geplant hat, muss nun auf den Radweg überwechseln, der kurz vor der Brücke beginnt (bei der Tankstelle auf dem linken Bürgersteig bleiben|). Wer sich hingegen für die lange Strecke entschieden hat, beginnt nun mit dem Aufstieg (auch dieser ist keineswegs beschwerlich) nach Ponte Arche in Richtung Madonna di Campiglio.
Die örtlichen Biker nennen diese Strecke "Giro del Limarò". Sie zählt zu den klassischen Routen, obwohl der Abschnitt zwischen Sarche und Ponte Arche heute verkehrsreicher als früher ist. Keine Angst, es besteht keine Gefahr! Die einzige "Vorwarnung" gilt den beiden, perfekt beleuchteten und verhältnismäßig breiten Tunnels, in denen der Lärm der Fahrzeuge ohrenbetäubend ist und alle, die zum ersten Mal durch diese Tunnels fahren, etwas beängstigt. Nach dieser Geduldsprobe fahren wir an der eindrucksvollen Schlucht entlang, die der Fluss Sarca geschürft hat. Es geht wieder bergab. Wir sind fast in Terme di Comano angelangt.
Wie wär's mit einer Kaffeepause?! Sie tut immer gut, vor allem vor einer fantastischen Steigung, die uns über die wunderschöne Hochebene des Bleggio zum Passo del Ballino bringt. Nach Ponte Arche zurückgekehrt, wird, bei der Kreuzung nach der Brücke, links nach Riva del Garda abgebogen und gleich danach mit dem Aufstieg begonnen. Vor uns liegen 11 km mit einer durchschnittlichen Steigung von 5%, die ungleichmäßig verteilt ist und auf einigen Abschnitten ist die Benutzung der Berggänge nahezu ein "must". Durch einige Dörfer fahrend, in denen Viehzucht und Landwirtschaft im Wesentlichen zum Lebensunterhalt beitragen, haben wir Zeit, uns am herrlichen Panorama zu erfreuen und an den einmaligen Düften zu berauschen (diese Landschaft erinnert vage an die schönsten Schweizer Täler). Und nun stellen wir fest, dass uns vom Passo Ballino nur noch wenige Meter trennen und steigen noch einmal kräftig in die Pedale: Den "Gipfelsturm" wollen wir schon mit voller Kraft hinter uns bringen. Es ist soweit, wir haben den Pass erobert! Jetzt wird der vordere Zahnkranz eingelegt und in einem fantastischen Downhill geht es zum nächsten Ziel, zum Lago di Tenno. Hier befinden wir uns fast in einer Krise: Der Blick auf den See, der sich vor unseren Augen entfaltet, ist einfach hinreißend. Die Abfahrt ist Adrenalin pur. Was tun? Legen wir eine Rast ein, um dieses Naturspektakel zu bestaunen oder kosten wir weiter diesen Adrenalinstoß bis nach Riva del Garda aus? Das bleibt nun Euch überlassen! Viel Spaß, aber ohne riskante Abschweifungen! Wir haben unseren Teil beigetragen und hoffen, dass diese Tour für Euch ein heißer Tipp war!
Die Rückkehr von Riva del Garda nach Torbole, zum Ausgangspunkt der Tour, ist kinderleicht, und krönender Abschluss der Tour könnte ein leckeres Eis in der Stadt sein!
INFO TRAIL
Entfernung: 78 km (kurze Strecke) / 116 km (lange Strecke)
Gesamte Höhenmeter: 750 m (kurze Strecke) / 1.120 m (lange Strecke)