Diese Route möchte das Gebiet zwischen Riva, Torbole und Arco auf einfache und umweltfreundliche Weise präsentieren, nämlich im Sattel des Mountainbikes.
Wie oft sind Sie wohl vom Passo San Giovanni mit Ihrem Auto, nach einer mehr oder weniger langen Reise, in Richtung Gardaseegebiet gefahren und haben sich am ersten Blick des Sees erfreut, genau in der Kehre, die man schon als Steilkurve bezeichnen kann? Dann kamen Sie in Ihrem Hotel an und haben sich fast ausschließlich Ihrem Lieblingssport gewidmet. Nun ist es an der Zeit, die Umgebung besser zu erkunden, d. h. ihre historischen und landschaftlichen Aspekte, die Ihnen niemals ins Auge fielen. Wie z. B. der Monte Brione. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. begannen dort die Österreicher ihre Befestigungen zu errichten, um damit das zu vervollständigen, was während des 1. Weltkriegs als „Festungslinie” bezeichnet wurde. Dabei handelte es sich um den südlichen Festungsabschnitt, der auf den Gardasee blickt. Heute ist der Monte Brione ein Biotop, der sich abgeschieden mitten in der Schwemmlandebene des Flusses Sarca erhebt.
Naturkundliches Interesse erweckt überwiegend seine Pflanzenwelt, die eine unglaubliche Anzahl von Arten umfasst. Das Geheimnis dieses Pflanzenreichtums ist seiner Lage zu verdanken, denn in Richtung Norden wird das Biotop durch den Berg geschützt und gegen Süden macht sich der Einfluss durch den Gardasee mit seinem submediterranen Klima bemerkbar, das in den südlichen Voralpenraum eindringt. Eine Variante dieser Route führt auf den Gipfel des Brione, mit der Abfahrt in Richtung S. Alessandro. Das Panorama verdient zweifelsohne die 300 m Steigung, zuerst auf einer asphaltierten und danach auf einer unasphaltierten Straße, durch die Olivenhaine und mit ständigem Blick auf den See. Sobald der höchste Punkt erreicht ist, befindet man sich bei der nach Torbole abfallenden Steilwand und etlichen in den Fels gegrabenen Befestigungen. Die Abfahrt macht Spaß und ist nicht besonders anstrengend, es sei denn, dass der Boden nass ist. Sollte dies der Fall sein, dann werden einige Streckenabschnitt zu einer ausge- sprochenen Rutschbahn! Am Monte Brione vorbei, und am See entlang, fahren wir Richtung Riva del Garda. Auf der Strandpromenade geht es im Schritttempo bis hin zur Rocca von Riva. Sie wird erstmals 1124 erwähnt, als die Ortgemeinde die Erlaubnis erhielt, dort ein „castrum novum” am Ufer des Gardasees zu errichten. Später wird die Burg zum Symbol der Militärmacht, zum Sitz des Hauptmanns und seines Gefolges, wo zum Großteil die Herrschafts-Domäne ausgeübt wurde. Der Ausbau geht vermutlich auf die Scaligeri zurück und gewann an Wert durch die Arbeiten der Venezianer. Weitere Umbauarbeiten fanden in den langen, einflussreichen Jahren der Fürstbischöfe von Trento statt, insbesondere während der Zeit von Bernardo Clesio, der dort während der Bauernaufstände, im Jahr 1525, für kurze Zeit Zuflucht fand. Heute ist dort das Stadtmuseum untergebracht.
Auf wenig befahrenen Seitenstraßen gelangen wir bis zum Wasserfall von Varone. Er wird durch den Wildbach Magnone (oder Varone) gebildet und der Sturz aus 90 Metern Höhe in einen Felstrichter ist ein wahres Naturschauspiel. Der Eintritt ist gebührenpflichtig und lohnt sich vor allem dann, wenn man der sommerlichen Hitze entfliehen will. Wir fahren in Richtung Romarzolo bergauf durch die Olivenhaine, bevor wir nach Arco bzw. zum botanischen Garten der Kleinstadt kommen. Der „Arboreto di Arco“ ist ein Teil des ehemaligen Parks, der von Erzherzog Albert von Habsburg um 1872 bei seiner Villa gegründet wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jh. wurde der Erzherzogpark auf das heutige Ausmaß, d. h. auf etwa 1 ha begrenzt. 1964 wurde das verbliebene Parkgelände dank der Bemühungen durch Walter Larcher, Botanikprofessor der Universität Innsbruck, als Arboretum restauriert, d. h. als botanischer Garten, der ausschließlich Baum- und Buscharten Platz bietet. Ferner legte man Miniaturlandschaften an, die Auskunft über den ursprünglichen Lebensraum der Pflanzen erteilen sollen. Der Park ist ganzjährig und täglich zu folgenden Zeiten geöffnet: Von April bis September, von 8 bis 19 Uhr, von Oktober bis März, von 9 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Rückfahrt nach Torbole führt am Fluss Sarca, auf dem gleichnamigen Radweg entlang.
INFO TRAIL
Höhendifferenz: 150 m
Kilometer: etwa 20
Schwierigkeitsgrad: 1 von 6
Beste Jahreszeit: April – November
Route: Torbole - Riva (stets am See entlang) - S. Giacomo - Varone - Ceole - Varignano - Chiamano - Arco - Torbole. Wer die Steigung auf den Brione auf sich nehmen will, biegt gleich nach der Ortseinfahrt nach Riva rechts ab und fährt bis hin- auf zum Gipfel, um dann in Richtung S. Alessandro abzufahren und am See entlang zurückzukehren.
Auch für Familien geeignet!
Empfohlene Landkarte: Nature Dynamics M50K 001 North Lake Gar