Auf der Strecke zwischen dem Passo Nota und Pregasina sind wir unzählige Male völlig geschafften Bikern begegnet, die ihr Bike mit letzter Kraft dem Passo Rocchetta entgegenschoben! Und jedes Mal stellten wir uns die Frage, ob sie keinen besseren Weg kannten, um den Passo Nota (und eventuell den Tremalzo) bequemer zu erreichen.
Gedacht, getan! Das Ergebnis ist eine schöne Tour, die zwar auch einigen Einsatz abverlangt, aber zum Passo Nota führt, ohne dabei den Passo Rocchetta (mit Schiebepassagen), aus Richtung Pregasino kommend, zu berühren. Die zwar steile, aber eigentlich problemlose Steigung bewältigen wir im Sattel unseres Bikes.
Nachfolgend für alle Bike-Fans eine neue „All-Mountain-Tour: „Orlando's Ride". Eine Tour, die zweifelsohne auch reine Country Cross-Experten schätzen werden.
Nach dem Start beim in Torbole fahren wir nach Riva del Garda, wo der allseits bekannte Weg des „Ponale" auf uns wartet. Er beginnt rechts vor dem ersten Tunnel in Richtung Limone.
Sanft bergauf fahrend genießen wir den Blick auf Gardasee und den Monte Baldo, der sich links von uns, auf der anderen Seite des Sees, erhebt. Aufgepasst, wir müssen bei der ersten Abzweigung rechts abbiegen. Auf dem Ponale-Weg sollten wir nicht zu kräftig in die Pedale treten, denn er dient nur zum Aufwärmen, d. h. mit den Energien sparsam umgehen, denn die brauchen wir später noch. Die Steigung ist noch lang!!!
Im Val di Ledro angekommen, liegen etwa 400 m auf der Staatsstraße vor uns (besondere Vorsicht ist geboten), dann biegen wir links nach Pregasina ab. Gleich danach beginnt rechts der neue mit Schotter angelegte Radweg, den wir natürlich einschlagen. Von hier bis zum Lago di Ledro gibt es keine Probleme, man braucht nur den Wegweisern zu folgen. Weniger einfach sind hingegen einige steile Abschnitte, die es zu überwinden gilt (sehr kurz zwar, aber sie haben es in sich), die auch 20% und mehr ausmachen. Dort hatte jemand den spitzfindigen Einfall, Schilder aufzustellen, die dazu auffordern, aus dem Sattel zu steigen und das Bike zu schieben! Sicherlich kein echter Bike-Freak!
Am Lago di Ledro angekommen, überdenken wir kurz die Lage: Bisher haben wir etwa 600 Höhenmeter hinter uns gebracht, aber fast 1.000 m liegen noch vor uns... Falls sich schon Müdigkeit breit macht, wäre es wohl das Beste, bei einem Drink die Sonne am Seeufer zu genießen! Sollten wir aber noch unternehmungslustig und voll Energie sein, dann ist nach dem Auffüllen der Wasserflaschen unser heutiger Tag noch nicht zu Ende... Nun sind wir in Molina di Ledro und nach der Ladenzeile, genau gegenüber vom See, biegen wir links auf die bergauf führende Straße ein und folgen den Wegweisern der „Rampiledro“ (ein allseits beliebter und bekannter Mountaibike-Marathon, der leider nicht mehr stattfindet).
Die Steigung bis zum Passo Nota beträgt etwa 11 km. Eine absolut ungleichmäßige Steigung, auf der man beschwerlich seinen Rhythmus findet. Es gibt auch kurze bergab führende Abschnitte, die eher zu einer Verschnaufpause dienen und nicht zur Erhöhung der Geschwindigkeit: Zweifelsohne eine Steigung, die es in sich hat (Betonböden wechseln sich mit Schotter und Böden im Unterholz ab), aber dennoch stets und problemlos im Sattel des Bikes.
Die Gegend, die wir nun durchfahren, ist einfach spektakulär, und das sich uns bietende Landschaftsbild lohnt alle Mühen! Mountainbiker-Herz was willst du mehr?!
Nach einem kurzen Downhill befinden wir uns bei einer Abzweigung und geradeaus geht es zum Passo Nota. Dieser Pfad ist geschichtsträchtig, denn während des 1. Weltkriegs verband er, vom Passo Rocchetta ausgehend, Baita Segala mit dem Passo Nota, bis hinauf zum Passo Tremalzo. Heute ist dies für uns ein schöner und vergnüglicher Trail. Aber das war nicht immer so! Wer kennt schon die Leiden und Empfindungen der armen Alpini, die damals bei 6 Metern Schnee, im Winter 1917, dort ausharren mussten?
Mit (mehr oder weniger) Schwung und Elan geht es über den Passo Bestana bis zum Passo Nota. Ein belegtes Brötchen, einen Kaffee, einen Gruß, der unserem Freund Orlando gilt (ihm wurde diese Tour gewidmet) und jetzt geht es zurück. Zunächst zum Passo Rocchetta. Bis zur Abzweigung kennen wir schon die Hinweise. Dort beginnt einer der schönsten Singletracks vom Gardasee. Manchmal muss man schon etwas kräftiger in die Pedale steigen, aber insgesamt ist das Tempo ideal. Beim Passo Guil angekommen, schlagen wir den Weg 422 (er führt rechts steil bergan) ein, der uns schließlich von oben hinunter zum Passo Rocchetta bringt und uns viele Bikers umfahren lässt, die normalerweise aus dieser Richtung aufsteigen. Auch dieser Trail ist fantastisch und in wenigen Zeilen unbeschreiblich. Beim Passo Rocchetta sollte man sich unbedingt links orientieren, d. h. den Pfad Nr. 422 einschlagen, denn der andere ist absolut nicht so lustig. Hier wird Adrenalin pur und Spaß garantiert… Bei der Malga Palaer machen wir einen förmlichen Sprung auf den kleinen Pfad, der im gegenüberliegenden Wald beginnt. Ein Kennerblick, und schon sehen wir ihn! Die Spur führt durch den Wald und ist bis zum Ende, kurz vor Pregasina, ohne große Schwierigkeiten zu erkennen.
Hier überfallen uns vielleicht Hunger und Müdigkeit – eine kleine Verschnaufpause tut immer gut -, aber Achtung! Wir sind noch nicht am Ende! Die Straße führt bergab und wir fahren geradeaus, denn bei dieser Variante beginnt der Spaß! Beim Tunnel verlassen wir die Straße und folgen den Wegweisern „Ponale“. Dieser Weg ist nur Bikern und Wanderern gewidmet: Eine kurze Strecke, die wir vollauf genießen, denn in schon bald sind wir, nach diesem Bike-Erlebnis, wieder in der Altstadt von Riva del Arco, und alles was uns bleibt, ist ein genüsslicher Drink oder ein enormer Eisbecher. Prost oder Mahlzeit!
INFO TRAIL
Länge der Tour: 38 km
Höhenmeter: 1.540 m
Längste Steigung: 12 km mit 8%
Schwierigkeitsgrad: ***
Start/Ankunft: Torbole
Strecke:
Torbole - Riva - Pre - Molina di Ledro - Passo Bestana - Passo Nota - Passo Bestana - Passo Guil - Passo Rocchetta - Pregasina - Riva del Garda - Torbole.
Empfohlene Bikes:
All mountain full susp. oder XC front/full susp.