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FAQ

Wir über uns?
Torbole Bike Holiday ist ein Partnerschaftsprojekt zwischen Carpentari Bike Shop und Hotel Santoni zur umgehenden und problemlosen Organisation und Reservierung Deines Bike-Urlaubs in Torbole am Gardasee.

Wir befinden uns?
In Torbole am Gardasee, in der bekanntesten Bike-Arena Europas.

Unser Aufgabengebiet?
Wir bieten Dir die Möglichkeit, Deinen Bike-Urlaub am Gardasee einmalig zu gestalten! Mit wenigen einfachen Klicks kannst Du Dein Zimmer im Hotel reservieren und das Deinen Erfordernissen entsprechende Bike.

Wann?
Bei uns wirst Du von März bis November immer gastfreundlich aufgenommen. Wir stellen Dir all unsere Erfahrung zur Verfügung und möchten unsere Begeisterung mit Dir teilen.

Warum?
Um Dir einen neuen, praktischen und innovativen Service anzubieten! Du hast zum ersten Mal die Möglichkeit, alle Informationen, die für einen Bike-Urlaub am Gardasee notwendig sind, umgehend zu erhalten und alles Notwendige auch sofort und mühelos zu reservieren.

Tours und Trails

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PUNTA VELENO

Fast könnte ich mich mit einem hechelnden Hund nach einem rasanten Lauf im Hochsommer vergleichen. Nur, dass meine Zunge trocken und die Knochenarbeit bzw. die Steigung noch nicht zu Ende ist. Es geht einfach pausenlos weiter. Noch nicht mal in den Kurven bleibt Zeit, um zu verschnaufen, die nächste Rampe wartet auf mich! Auf dieser Straße wird doch nicht etwa eine besondere Schwerkraft herrschen? Eine Kraft, die dich runterzieht, die dich aus dem Sattel deines Bikes werfen will. Für weitere 6 Kilometer bleibt mir nichts anderes übrig, als gegen die innere Stimme anzukämpfen, die mir sagt: „Mensch, steig ab und schiebe!“

Ich befinde mich auf der Steigung, die von Assenza, einem kleinen Dorf südlich von Malcesine, nach Prada sul Baldo führt. Ihr Spitzname: „Punta veleno” (auf Deutsch in etwa „giftiger Stachel”). Das hat seinen Grund: Die durchschnittliche Steigung liegt bei 15%, mit Spitzen bis zu 20%. Eine echte Strapaze, insbesondere für diejenigen, die diese Steigung mit einem Rennrad und nur 2 Kettenblättern angehen. Mit dem Mountainbike hat man zumindest den Vorteil, auch niedrige Gänge zu haben, und kann folglich langsamer in die Pedale treten. Das ändert aber nichts daran, dass diese asphaltierte Steigung die „grausamste” des gesamten Gardagebietes ist. Eine echte Herausforderung.

Gestartet wird bei der Gardesana, und schon nach den ersten Metern weiß man, mit was man es zu tun hat. Hier gibt es keine anfängliche Teilstrecke zum Aufwärmen! Hier geht’s mit Volldampf los! Die kalten Kniescheiben knacken und knirschen, die Finger klammern sich um den Lenker, als ob dieser ein Skilift wäre, der dich nach oben bringt. Die Arbeit wird hingegen von den Waden und den Unterschenkeln geleistet. Die wenigen Autos, die mich überholen, fahren höchstens im 2. Gang. Ein überladener Fiat-Panda heult wie meine innere Stimme, die mich dazu überreden möchte, vom Rad zu steigen und zu schieben.

Wer wird wohl der „Satansbraten“ von Ingenieur gewesen sein, der dieses Asphaltmonster bauen ließ? Warum hat er nicht ein paar Kurven eingebaut, um die Steigung zu mildern? Warum gibt es keine Stelle, wo man eine Verschnaufpause einlegen kann? Aber, und das ist die Frage aller Fragen, warum bin ich hier? Es ist gewissermaßen eine Herausforderung an mich selbst! Ich „muss“ Prada erreichen, ohne die Füße auf den Boden gesetzt zu haben. Ich muss einfach! Denn wenn mir das heute nicht gelingt, muss ich zurückkommen und es neuerlich probieren! Mich neuerlich quälen! Das ist wie so eine Art Blindarmoperation im Selfmade-Verfahren. Nein, ich bin kein Masochist, aber ich möchte meine Grenzen kennen lernen. Ich möchte wissen, ob ich am Ende der Saison genug Kraft besitze, um diese Steigung zu bewältigen.

Heute Morgen bin ich früh aufgestanden. Wie gewöhnlich kann ich vor 11 Uhr im Höchstfall ein belegtes Brötchen essen. Aber der Heißhunger stellt sich kurz vor dem Mittagessen ein, wenn weder Zeit für das Frühstück noch für das Mittagessen ist. Komischer Stoffwechsel! Die einzige Lösung, um weiterzuziehen ohne zum Essen anzuhalten, dass ich mich mit Bananen voll stopfe, bevor ich das Auto auf dem Parkplatz abschließe und in den Sattel steige. Die Bananen rutschen fast von selbst runter. Es ist nicht wie beim Müsli, das mich unweigerlich an das Vogelfutter erinnert, das sie dir am Markusplatz in Venedig in die Hand drücken, um die blöden Fotos zu machen, wo dich Tauben – oder wie auch boshaft bezeichnet, fliegende Ratten – von allen Seiten anfallen.

Während ich auf der Gardesana dahinradelte, dachte ich, wie flach doch diese Straße am Seeufer ist. Der Kontrast mit dem Beginn der „Veleno“ ist deshalb noch markanter. Für die Deutschen gibt es dafür nur den Ausdruck: „brutal!”. Nun bin ich eben hier, mit dem Schweiß, der mir in die Augen rinnt, im „Kampfanzug“. Der Schutzhelm ist um das Lenker festgezurrt, denn sollte ich hier fallen, ist das so, als ob ich beim Spaziergang fallen würde. Die Sonnenbrille habe ich in der rechten Tasche meiner Hose untergebracht, damit ich mir den Schweiß mit dem Ärmel aus dem Gesicht wischen kann. Auch die Handschuhe hängen am Lenker. Ich hasse Schweißhände! Und mit diesem Sonnenschein hätte ich später zweifarbige Finger: Die eine Hälfte vom Finger Weiß, die andere mit einem blassen Braun. Das Oberteil bis zum Bauchnabel geöffnet, die behaarte Brust der Luft ausgesetzt, ist ja auch gleich, denn weit und breit ist niemand zu sehen. Den Höhenmeter auf die Höhenlage fixiert. Das ist wichtig, um die heutige Herausforderung zu überleben und zu gewinnen. Ich weiß, dass ich es geschafft habe, sobald ich eine gewisse Höhe, etwa 1100 Meter erreiche.

Nun beginnt auch noch der psychologische Krieg mit mir selbst: „Noch eine Kehre, dann bleibst du stehen, ist doch egal, ob du nun deine Füße auf den Boden gesetzt hast oder nicht“! „Los weiter, du hast schon 400 m Höhendifferenz hinter dir, multipliziert mit zwei, hast du schon den schwierigsten Abschnitt hinter dir.“ Mehr oder weniger sinnreiche Gedanken, die von der Mühe ablenken, sind ein Rettungsring für alle, die sich in Schwierigkeiten befinden, wo die körperliche – und nicht nur – Kondition zusammenzubrechen droht. Sie sind eine Art geistige Anästhesie und helfen weiter. Ein Doping für das Gehirn! Das Beste wäre, wenn mir meine Arbeit Probleme bereiten würde, an die ich denken muss. Aber zum Glück ist das nicht der Fall, und deshalb muss ich mir Etwas einfallen lassen, das mich von meinen brennenden Unterschenkeln ablenkt. Wenn wenigstens etwas an meinem Bike quietschen würde, dann könnte ich nachforschen woher das Geräusch kommt, und wäre mir das Schicksal hold, dann hätte ich wenigstens einen Grund um anzuhalten. Meinen Freunden könnte ich dann erzählen: „... eine Panne, gerade dann, wo ich schon fast auf dem Gipfel war. Sch...-Rad!” Aber nichts ist zu hören! Es herrscht absolute Stille! Die Radkette läuft so geräuschlos wie eine Katze, die Radnaben geben keinen Laut von sich, die Scheibenbremsen sind leiser als das Gesumme von Schnaken. Es tut sich nichts! Das macht mir mein Bike zum Trotz! Bisher gab es in meinem Leben nicht eine einzige Tour mit dem Mountainbike, wo mich die Scheibenbremsen mit ihrem Gequietsche wie eine Aufschnittmaschine nicht zum hellen Wahnsinn trieben. Und heute nichts, absolut nichts! Alles ist ruhig! Ihr rundes Profil erinnert mich an einen lachenden Mund. Sie lachen mich aus und genießen die Steigung, ohne jegliche Anstrengung. Bei der Abfahrt werde ich mich daran erinnern. Hoffentlich ist sie steil und hinterhältig! Dann werde ich sie zum Kochen bringen, und sollten sie zu quietschen anfangen, dann nehme ich sie so richtig in die Zange!

Die Abfahrt! Das ist ein Gedanke, der mir Flügel verleiht. Die legendären Abfahrten des Gardaseegebiets sind alle Mühen der Steigungen wert. Da bin ich völlig davon überzeugt. Auch wenn diese Abfahrt für mich neu ist, bin ich dennoch sicher, dass ich sie genießen werde. Ich spüre schon, wie der Wind mein trockenes, schweißloses Gesicht peitscht. Ich erfreue mich an den Kurven, den Stufen, der Geschwindigkeit. Nun kann ich auch eine Rast einlegen, ohne mich zu schämen, weil ich nicht im Stande war, diese teuflische „Punta Veleno“ zu bezwingen. Mein Höhenmeter zeigt mir fast 921 Meter. Nun zähle ich die Meter und blicke auch ohne Probleme auf mein Display, denn das Ziel rückt immer näher. Nur ein Katzensprung trennt mich davon. Die Straße wird eben, die Steigung verschwindet, die Schwerkraft wird wieder normal und ich genieße die letzten Kilometer bis nach Prada Alta, wo ich mir ein kühles Helles im Schatten eines Baumes gönnen werde. Und ein, oder auch vielleicht zwei belegte Brötchen. Das sind die, die ich normalerweise zum Frühstück essen sollte, die aber nicht runtergehen. Sobald der Schweiß versiegt ist, werde ich kurzärmelig in Richtung See hinunter fahren. Dann wird mir die Schwerkraft freundlich gesinnt sein.

INFO TRAIL
Km: etwa 20
Höhendifferenz: 1100 m
Maximale Steigung auf 100 Metern: 20%
Beste Jahreszeit: nicht im Sommer, wenn Sie nicht wie ein Eis an der Sonne schmelzen wollen.


Routenbeschreibung: Assenza (Brenzone) – Castello – Prada Alta (dieser Abschnitt wird als „Veleno” bezeichnet) – nach einer ausgedehnten Rast geht es etwa 1 Kilometer zurück und bei Riser beginnt links, auf dem Weg Nr. 34, die Abfahrt (zu Beginn gibt es einige Stufen, der Rest kann im Sattel zurückgelegt werden und ist ausgesprochen spektakulär, mit herrlichem Ausblick auf den See) – Marniga – Assenza.
Empfohlenes Bike: Während der Steigung werden Sie jedes Gramm Gewicht lobpreisen, das Sie nicht mitführen. Die Abfahrt belohnt hingegen diejenigen, die sich auf der Steigung mit einer Full-suspension abmühten. Blockierbare Aufhängungen machen die „Veleno” erträglicher und die Abfahrt schöner als auf einem Bike mit starrem Rahmen oder Front-suspended.

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